Nehammer in Ankara: Erdogan sieht EU nur mit Türkei vollständig

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat gestern Nchmittag den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in der Hauptstadt Ankara getroffen. Erdogan betonte nach einem Meeting im Präsidentenpalast vor Journalistinnen und Journalisten, dass die EU nur mit einer Teilnahme der Türkei vollständig sei. Nehammer sagte, dass die Europäische Union nicht die „geeignete Zukunftsvariante“ für Ankara sei. Dennoch habe Österreich „größtes Interesse“ an einer Kooperation mit der Türkei.

Erdogan präsentiert sich als Vermittler für Nahost und Ukraine

Konkret nannte der Kanzler Migration, Wirtschaft und Terrorbekämpfung. Erdogan pflichtete bei und meinte, dass der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern gelöst werden müsse. Deshalb habe er bereits Kontakt zu Palästinenser-Präsident Mahmoud Abbas und Israels Präsident Jizchak Herzog aufgenommen. Seiner Meinung nach sollte es einen palästinensischen Staat mit der Hauptstadt Ostjerusalem und einen „fairen Frieden“ geben.

Denn die Gefahr sei groß, dass sich der Konflikt ausweite. Ziel sei es, dass die Region zur Ruhe komme. „Wir rufen alle Seiten auf, hierbei Verantwortung zu übernehmen“, erklärte Erdogan weiter, der betonte, dass er gegen ein Ende der Hilfsgelder für Gaza sei.

Bezüglich des Ukraine-Krieges wollte Erdogan noch Dienstagabend mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin telefonieren. Denn der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine könne nur durch Diplomatie beendet werden. Zudem setze er sich dafür ein, dass der Getreidedeal weiterlaufe.

Nehammer für Fortführung des EU-Türkei-Deals

Nehammer stimmte Erdogan zu und betonte, dass bei der Migration der EU-Türkei-Deal weitergeführt werden solle. Zudem seien der Kampf gegen die Schlepperei und der Grenzschutz wichtig. Er erklärte, dass es selbstverständlich gewesen sei, dass Österreich nach dem schweren Erdbeben in der Türkei Soldaten zur Unterstützung geschickt habe. „Man ist eben füreinander da, auch wenn es schwierig wird.“