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Spuren von mRNA-Impfstoff in Muttermilch laut Experten unbedenklich

Corona: Impfstoff-mRNA in Muttermilch, für Experten aber unbedenklich.
Corona: Impfstoff-mRNA in Muttermilch, für Experten aber unbedenklich. ©pixabay.com (Symbolbild)
Mediziner haben kurz nach der Corona-Impfung bei stillenden Müttern Spuren des mRNA-Präparats in der Muttermilch nachgewiesen, dennoch wird stillenden Müttern weiterhin zur Immunisierung geraten.

Bedenken gebe es grundsätzlich keine, hieß es. Stillen sei auch nach einer mRNA-Impfung gegen Covid-19 sicher, versicherten die Mediziner im Fachblatt JAMA Pediatrics.

Muttermilch nach Corona-Impfung untersucht

Ein Team um den Neonatologen Nazeeh Hanna vom NYU Langone Hospital in New York hatte in einer kleinen Studie Milchproben von elf Frauen analysiert, die zuvor die mRNA-Präparate der Impfstoff-Hersteller Moderna oder Biontech/Pfizer erhalten hatten. Das Team untersuchte mit einem sehr empfindlichen Verfahren insgesamt 131 Milchproben der Frauen, die aus einem Zeitraum von bis zu fünf Tagen nach der Impfung stammten. Spuren der Impfstoffe fanden die Forscher in insgesamt sieben Proben von fünf Teilnehmerinnen. Dabei war keine der positiv auf mRNA-Spuren getesteten Milchproben mehr als 45 Stunden nach der Impfung genommen worden.

mRNA erreiche nicht die Blutbahn des Neugeborenen

Möglicherweise würden Nanopartikel, die die mRNA enthalten, über die Blutbahn oder das Lymphsystem zu den Brustdrüsen gelangen, spekulieren die Forscher. Ob die mRNA noch aktiv war, also theoretisch zur Bildung von Proteinen führen könnte, prüfte die Studie nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) betonte auf Anfrage, mRNA werde "nach oraler Aufnahme im Magen degradiert, also zersetzt" und erreiche damit nicht die Blutbahn des Neugeborenen.

Auswirkung von Impfstoff-mRNA auf Neugeborene bisher nicht ausreichend untersucht

Die Forscher raten allerdings dazu, bei Kindern im Alter bis zu sechs Monaten in den ersten 48 Stunden nach der Impfung vorsichtig zu sein, bis weitere Studiendaten zur Sicherheit vorlägen. Mögliche Auswirkungen von Impfstoff-mRNA auf Neugeborene sind bisher nicht ausreichend untersucht.

Die DGGG verweist darauf, dass die Impfung nicht nur die Mutter vor einem schweren Covid-19-Verlauf schützt, sondern auch beim Kind das Risiko für eine Coronavirus-Infektion senkt. "Aus diesen Überlegungen heraus erscheint es nicht sinnvoll, die Empfehlung für die Vakzination von stillenden Müttern einzuschränken", betont die Fachgesellschaft.

(APA/Red)

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