Gelsen
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Klima & Umwelt

Regen schafft ideale Bedingungen für Gelsen

Der viele Regen in Kombination mit den relativ milden Temperaturen hat für ideale Voraussetzungen zur Vermehrung von Insekten gesorgt. Jetzt könnte eine Gelsenplage bevorstehen.

Immer mehr Arten von Gelsen können nicht nur lästig, sondern auch gefährlich sein. Die kleinen Stechmücken finden im Moment gerade ideale Bedingungen für eine sprunghafte Vermehrung vor.

„Je mehr es regnet, je mehr Pfützen wir haben, je mehr Wasser sich in Regentonnen oder in Regenrinnen sammelt, desto mehr Stechmücken werden wir vorfinden. Das hängt davon ab, wie viel es regnet und wie lange diese Phase andauert“, so Gernot Kunz vom Institut für Biologie Graz.

Problem-Mücken aus den Tropen bzw. Subtropen

Weltweit gibt es rund 3.500 Arten – 52 davon in Österreich. Wiederum zwei von ihnen machten den Experten Sorgen, wie Kunz erklärt: „Das ist die asiatische Buschmücke und die asiatische Tigermücke. Die zwei kommen eigentlich aus dem tropischen und subtropischen Raum und haben die blöde Eigenschaft, dass sie Viruserkrankungen übertragen können.“

Bei heftiger Stichreaktion Arzt aufsuchen

Auch wenn es selten vorkommt: Wenn die Reaktion zu heftig wird, sollte man dringend einen Arzt aufsuchen. „Wenn man eine pauschale Antwort benötigen würde, würde ich sagen, wenn es größer als fünf Zentimeter ist, würde ich mir das anschauen lassen. Also der Hausarzt wäre da sicher der beste und erste Ansprechpartner“, sagt Urban Cerpes von der Allergieambulanz der Universitätsklinik Graz, der auch eine Einschleppung schwerwiegender Erkrankungen wie Malaria oder Denguefieber befürchtet.

Heuer droht Gelsenplage

Das Wetter bietet zurzeit ideale Voraussetzungen für die Vermehrung von Insekten. Gelsen dürften vor allem von den herrschenden Temperaturen profitieren und heuer zu einer richtigen Plage werden.

Die Hausgelsen legen gerade zu tausenden ihre Eier in Regentonnen oder Blumentopfuntersetzern ab. Abhilfe ist dabei laut Kunz ganz einfach: „Erstens sollte man schauen, wo sie sich potenziell entwickeln können. Zweitens, wenn ich die Möglichkeit habe, diese Wasserquellen zu vernichten, sollte man das tun.“ Je nach Witterung kann ein Gelsen-Weibchen bis zum Ende der Saison theoretisch mehrere Millionen Nachkommen haben.