Zu viele positiv, Covid-Tests falsch

Erstellt am 18. März 2021 | 05:55
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Corona-Tests. Manche Tranchen sind fehlerhaft.
Foto: Wagentristl, Wagentristl
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Die auffallend vielen positiven Tests in Schützen und Breitenbrunn stellten sich als falsch heraus – in Leithaprodersdorf nicht.

BEZIRK Dass Antigen-Schnelltests keine 100-prozentige Sicherheit bieten, ist bekannt. Das hat sich nun auch in den beiden Gemeinden Schützen am Gebirge und Breitenbrunn gezeigt.

Groß war vergangenen Mittwoch der Schock als in der Teststraße in Schützen von insgesamt 60 getesteten Personen 15 positiv waren. Schnell zweifelte man an der Richtigkeit der Schnelltests. „Da konnte etwas nicht stimmen. Schließlich waren in den Wochen davor nur zwei Personen positiv getestet worden“, so Bürgermeister Roman Zehetbauer. Als sich nach den PCR-Testergebnissen herausstellte, dass alle negativ waren, handelte die Gemeinde schnell. Der Hersteller wurde gewechselt. Nun kehrt auch langsam wieder Ruhe in der Teststraße ein. „Wir lassen uns davon nicht verunsichern und testen ganz normal weiter. Seit vergangenem Freitag hat es auch keine Vorfälle mehr gegeben. Die Teststraße bleibt bis auf weiteres geöffnet“, so Zehetbauer.

Auch in Breitenbrunn machte man eine ähnliche Erfahrung. Anfang März wurden von 80 Personen, vier positiv getestet. Zwei Tage später wurden von 116 Personen neun als Positive bestätigt. Bürgermeister Helmut Hareter dazu: „Am Anfang hat man sich noch nicht viel dabei gedacht. Aber als zwei Tage später gleich neun Leute positiv waren, wurde man schon etwas stutzig. Vor allem da auch keine Symptome bemerkt wurden.“ Einige Tage später stellte sich nach den Ergebnissen der PCR-Tests heraus, dass die Schnelltests fehlerhaft waren. Auch die Gemeinde Breitenbrunn wechselte den Hersteller. Seitdem gab es keine Probleme mehr.

Land bestätigt fehlerhafte Tests

Der Koordinationsstab des Landes Burgenland und die Bezirkshauptmannschaft Eisenstadt-Umgebung bestätigten gegenüber der BVZ, dass es in den genannten Teststraßen mehrere Fälle von positiven Antigen-Schnelltests gab, bei denen der anschließende PCR-Test ein negatives Ergebnis brachte. Die Gesundheitsabteilung des Landes will sich nun um die Aufklärung kümmern. Die langen Wartezeiten bei der Auswertung von PCR-Tests, die fälschlich positiv Getestete beklagen (siehe Bericht rechts), liegen laut Koordinationsstab daran, dass behördlich beauftragte PCR-Tests in den Laboren der AGES in Wien und Graz ausgewertet werden. Die große Menge an Tests sorge dort für Wartezeiten. Grundsätzlich liege das Ergebnis des PCR-Tests aber zumeist innerhalb von zwei Tagen vor.

30 „echte“ Infektionen in Leithaprodersdorf

In Leithaprodersdorf hat sich gezeigt, dass die Antigen-Schnelltests auch richtig liegen können. Vor drei Wochen wurden sechs Personen positiv getestet. Eine Woche später stieg die Zahl auf 16 Leute. Am Freitag wurden schließlich 30 Neuinfektionen festgestellt. Die PCR-Tests bestätigten die Ergebnisse. Bürgermeister Martin Radatz mutmaßt über die Ursache der hohen Infektionszahlen: „Vor drei Wochen gab es einen Corona Fall im Kindergarten und kurze Zeit später in der Volksschule.“ Der Kindergarten wurde daraufhin desinfiziert und für einige Tage geschlossen. Die betroffene Volksschulklasse befindet sich aktuell noch in Quarantäne. Für den Schulbetrieb stellt das keine Einschränkungen dar. Radatz hofft nun, dass die Infektionszahlen in den nächsten Tagen wieder sinken und sich die Situation für die Kinder wieder normalisiert.