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JIPSS VOL.8, NR.2/2014, 44-72 Thomas Riegler AGENTEN, WISSENSCHAFTLER UND „TODESSTRAHLEN“: ZUR ROLLE ÖSTERREICHISCHER AKTEURE IN NASSERS RÜSTUNGSPROGRAMM (1958-1969) Thomas Riegler Dr. phil., freischaffender Historiker in Wien. Letzte Publikation: Im Fadenkreuz: Österreich und der Nahostterrorismus 1973 bis 1985 (Wien 2010). Kontakt: rieglerthomas@hotmail.com Summary: AGENTS, SCIENTISTS, AND „DEATH RAYS“. THE ROLE OF AUSTRIANS IN NASSER’S ARMS PROGRAM (1958-1969) The contribution of German rocket scientists and technicians to the Egyptian arms program initiated against Israel between 1958 and 1969 is only partly researched. Several journalistic monographs refer to the resulting sabotage campaign orchestrated by Israel’s intelligence service Mossad – also known as Operation Damocles. Thus, the present article explores a blank space in the contemporary historical treatment of this subject: the role of Austrian personnel, especially in Egyptian military aircraft production. This involvement led to diplomatic tensions – similar to the rift between the Federal Republic of Germany (FRG) and Israel concerning the presence of German rocket scientists in Egypt. Austrian foreign policy pursued the same passive-reserved course like the FRG and showed little understanding for the Israeli position. The controversy surrounding the VFLHQWLVWVDQGWHFKQLFLDQVZDVRYHUDOOSDUWRIDGLI¿FXOWSHULRGRIELODWHUDOUHODWLRQVEHWZHHQWKH-HZLVKVWDWH and those two post-war democracies, shaped by unsolved questions of accountability and compensation for the Holocaust. By drawing upon primary sources, this article explores the origins of the German-Austrian presence in Egypt as well as the diplomatic process. Furthermore, the key role of an Austrian scientist as an LQIRUPDQWIRU0RVVDG¶V2SHUDWLRQ'DPRFOHVLVWUHDWHGLQDVRXUFHEDVHGPDQQHUIRUWKH¿UVWWLPH Die Tätigkeit deutscher Raketenwissenschaftler und Techniker für das gegen Israel gerichtete Rüstungsprogramm der Vereinigten Arabischen Republik (VAR) Ägypten in den Jahren 1958 bis 1969 ist zum Teil gut erforscht.1 Auch wird in primär journalisWLVFKHQ0RQRJUD¿HQRIWDXIGLHGDUDXIKLQHUIROJWH Sabotagekampagne des israelischen Geheimdiensts Mossad Bezug genommen, die als Operation Damokles bekannt geworden ist.2 Der vorliegende Artikel untersucht daher eine Leerstelle in der zeitgeschichtlichen Betrachtung – und zwar bezüglich der Rolle österreichischer Fachkräfte, vor allem in der ägyptischen militärischen Flugzeugproduk44 tion. Diese Involvierung führte zu diplomatischen Spannungen – so wie auch die Präsenz deutscher Raketenwissenschaftler in Ägypten das Verhältnis zwischen der Bundesrepublik Deutschland (BRD) und Israel belastete. Die österreichische Außenpolitik verhielt sich ähnlich passiv-zurückhaltend wie die deutsche und brachte israelischen Protesten wenig Verständnis entgegen. Die Kontroverse um die Rüstungsfachleute war überhaupt Teil einer Phase schwieriger Beziehungen zwischen den beiden Nachkriegsdemokratien und dem jungen jüdischen Staat3 – wobei die damals erst kurz zurückliegende NS-Vergangenheit, der Holo- RIEGLER, AGENTEN, WISSENSCHAFTLER UND „TODESSTRAHLEN“ caust und das Ringen um „Wiedergutmachung“ bzw. „Entschädigung“ mithineinspielten. Dieser Artikel gibt auf Basis neu erschlossener Primärquellen aus österreichischen, deutschen und schweizerischen Archiven zunächst einen Überblick über die deutschösterreichische Präsenz in Ägypten. Weiters geht es darum, die diplomatischen Aktivitäten Israels und die 5HDNWLRQHQGHVRI¿]LHOOHQgVWHUUHLFKQDFK]X]HLFKQHQ Schließlich wird die bedeutende Rolle eines österreichischen Wissenschaftlers als Hauptinformant des Mossad im Zuge von Operation Damokles erstmals quellengestützt nachgezeichnet. DAS RÜSTUNGSPROGRAMM NASSERS UND DIE DEUTSCH-ÖSTERREICHISCHE PRÄSENZ IN ÄGYPTEN Am 23. Juli 1952 wurde der ägyptische König )DUXN,YRQÄ)UHLHQ2I¿]LHUHQ³LQHLQHPXQEOXWLgen Staatsstreich gestürzt. Ali Mohammed Nagib wurde Ministerpräsident und danach Staatspräsident. Schon 1954 wurde er aber von Oberst Gamal Abd el-Nasser4 abgesetzt. Dieser trachtete danach, Ägypten zur Führungsmacht der arabischen Welt zu machen. Für die dafür notwendige Modernisierung der Streitkräfte waren bereits unter König Faruk I. deutsche Experten ins Land geholt worden. 1950 war Ex-General Wilhelm Fahrmbacher an der Spitze einer 67 Mann starken Gruppe ehemaliger WehrmachtsXQG:DIIHQ662I¿]LHUHLQ.DLURHLQJHWURIIHQ'HU Spiegel berichtete Anfang April 1952: „Während der letzten neun Monate haben sich viele ehemalige deutsche Nordafrika-Kämpfer freiwillig auf den Rückweg begeben. Sie wurden von den Hitzköpfen der nationalistischen Wafd-Partei mit ‚Heil Rommel‘ begrüßt. Darauf meldete der britische Oberbefehlshaber in der Suez-Kanal-Zone, Generalmajor Sir George Erskine, nach London: ‚In Ägypten rommelt es schon wieder.‘“5 Parallel zu dieser Ausbildungsmission begann der ehemalige Generaldirektor der Reichswerke „Hermann Göring“, Wilhelm Voß, mit dem Aufbau einer ägyptischen Rüstungsindustrie. Unter anderem arbeitete im nördlichen Kairoer Vorort Heliopolis der Raketen-Ingenieur Rolf Engel, ehemals SSHauptsturmführer und Leiter der SS-Forschungsstätte Großendorf, an einem ersten Raketenprojekt.6 Die von ihm geleitete Gesellschaft für Rückstoßaggregate zum Zwecke der Flugbeschleunigung (CERVA) entwickelte anderthalb Meter lange Flugkörper, die sich allerdings als wirkungsschwach erwiesen. 1957 wurde die CERVA aufgelöst und Engel ließ sich in Italien anwerben.7 Der Bundesnachrichtendienst (BND) wiederum vermittelte 1952 die Dienste von Otto Skorzeny8, ehemaliger Befehlshaber der SSJagdverbände, beim Aufbau des Sicherheits- und Geheimdienstapparats: Skorzeny brachte 100 Berater mit, darunter den Hitler-Jugend-Funktionär und ExGauleiter von Südhannover-Braunschweig, Hartmann Lauterbacher, den Mitarbeiter des Propagandaministeriums, Franz Bünsch, sowie SS-Sturmbannführer Alois Brunner, der für die Deportation Zehntausender Juden in die Vernichtungslager zuständig gewesen war. Letzterer blieb nur kurz in Ägypten und tauchte anschließend in Syrien unter.9 G          Die deutsch-ägyptischen Bande waren schon Jahrzehnte zuvor geknüpft worden. Eine bedeutende Rolle bei der Zusammenarbeit arabischer Nationalisten und Islamisten mit den Nationalsozialisten hatte der Großmufti von Jerusalem, Mohammed Amin al-Husseini, gespielt. Nach dem Scheitern des arabischen Aufstands in Palästina (1936-1939) lebte er seit 1941 in Berlin, wurde SS-Mitglied und mobilisierte zahlreiche Muslime für die Waffen-SS. Nach 1945 wurde al-Husseini als Kriegsverbrecher gesucht, konnte jedoch nach Kairo entkommen. Dort war die Stimmung aufgrund der faktischen britischen Protektoratsherrschaft in den 1930er und 1940er Jahren prodeutsch.10 Nasser selbst hatte während des Zweiten Weltkriegs gegen die Briten 4 RIEGLER, AGENTEN, WISSENSCHAFTLER UND „TODESSTRAHLEN“ gekämpft. Über das antikoloniale Element hinaus bildete auch Antisemitismus eine Klammer, der diese ungleichen Partner zusammenhielt. So waren zahllose ehemalige Nationalsozialisten vor der (QWQD]L¿]LHUXQJ QDFK bJ\SWHQ JHÀRKHQ bKQOLFK wie Argentinien oder Franco-Spanien war das Land ein regelrechter „Schutzhafen“ für NS-Täter.11 So präsentierte Simon Wiesenthal, Leiter des Wiener Dokumentationszentrums des Bundes jüdischer Verfolgter des Naziregimes, 1967 im Rahmen einer 3UHVVHNRQIHUHQ]HLQH/LVWHPLW1DPHQÄÀFKWLger Naziverbrecher“, die sich großteils in Ägypten aufhielten. Diese würden nun eine Chance sehen, „das vor über zwanzig Jahren unterbrochene Werk der Vernichtung des Judentums mit Hilfe der Regierungen arabischer Länder fortzusetzen“.12 Auf der Liste Wiesenthals war unter anderem der SS-Arzt Aribert Heim vermerkt, der auch als „Dr. Tod“ und „Schlächter von Mauthausen“ bezeichnet wurde. +HLPZDUQDFK.DLURJHÀRKHQZRHUDOV „Tarek Hussein Farid“ starb.13 Seit 1958 befand sich weiters Hans Eisele, SS-Arzt in den Konzentrationslagern Mauthausen und Buchenwald, in Ägypten. Er war vor einer Verurteilung durch ein deutsches *HULFKWJHÀRKHQXQGIXQJLHUWHVSlWHUDOV9HUWUDXensarzt der „deutschen Kolonie“.14 1965 verstorben war Johann von Leers: Der enge Mitarbeiter von Joseph Goebbels und SS-Sturmbannführer nannte sich „Amin Omar von Leers“. In Kairo arbeitete er für eine halbstaatliche Organisation, die damals den Versuch unternahm, ein NS-Propagandainstrument, die Zeitschrift Weltdienst, wiederzubeleben. Leers übersetzte Propagandaschriften und übermittelte Adressen von Gesinnungsgenossen, an die die Schriften des Vereins verschickt wurden.15 Aus den militärischen Auseinandersetzungen mit Israel während der Suezkrise 1956 zog Nasser den Schluss, dass der Aufbau eines Rüstungsprogramms, insbesondere auf dem Gebiet der Raketentechnik, die Möglichkeit bot, ein militärisches Gleichgewicht herzustellen. Im Sommer 1958 erschienen deshalb Inserate in deutschen und österreichischen Zeitungen: hEHU]ZHL7DUQ¿UPHQGHVLQGHU6FKZHL]DQJHVLHdelten Waffen- und Rohstoffhändlers Hassan Sayed Kamil – „Mechanical Corporation“ (Meco) und die „Maschinen-Turbinen und Pumpen-AG“ (MTP-AG) – wurden bis zu 600 Fachkräfte rekrutiert.16 Das Jobangebot und die damit verbundenen Privilegien17 waren für viele interessant, denn die BRD hatte sich auch nach der Aufhebung der von den Alliierten 4 verhängten Verbote der Luftfahrtforschung 1953 und der Entwicklung und Fertigung von Fluggerät 1955 YHUSÀLFKWHWNHLQH5DNHWHQPLWHLQHU5HLFKZHLWHYRQ über 32 Kilometer zu bauen.18 Johannes von Leers 1933. Quelle: Bundesarchiv/Wikimedia Commons. Eingesetzt wurde die überwiegende Mehrzahl der ausländischen Rüstungsfachleute in den Militärfabriken Nr. 36 und Nr. 135 bei Heluan, 30 Kilometer südlich von Kairo. Dort arbeitete man gemeinsam mit einigen Tausend ägyptischen Hilfskräften an der Entwicklung zweier überschallschneller Düsenjäger (HA 200 und HA 300). In Nr. 36 fertigten Mitarbeiter von Willy Messerschmitt19 die Flugkörper an.20 Messerschmitt hatte Ägypten die Lizenz zum Nachbau seines in Spanien fabrizierten Düsenjägers HA (Hispano Aviacion) 200 verkauft. Auch das Design für den HA 300 (Heluani Aircraft 300) kam von Messerschmitt – in diesem Fall waren den spanischen Vertragspartnern die Entwicklungskosten zu hoch gewesen.21 Messerschmitt selbst lehnte es ab, auf Dauer nach Ägypten zu gehen. Er untersagte auch eine direkte Verbindung zwischen seinen Firmen und lJ\SWLVFKHQ)RUVFKXQJV]HQWUHQUHLVWHDEHUKlX¿J als Berater nach Kairo.22 Das Triebwerk für den HA 300 wurde im Werk Nr. 135 hergestellt – von der „Gruppe Brandner“, die sich „hauptsächlich“ aus Österreichern und Ostdeutschen zusammensetzte.23 JIPSS VOL.8, NR.2/2014 Die Leitung hatte seit 1960 ein gebürtiger Wiener inne: Ferdinand Brandner (1903-1986), ab 1932 illegales NSDAP-Mitglied und später SA-Obersturmführer. Laut eigener Angabe „Idealist und Fanatiker der Technik“, hatte er im Zweiten Weltkrieg bei Junkers GHQGDPDOVVWlUNVWHQ-DJGÀXJ]HXJPRWRUPLWHQWZLckelt, weshalb ihn die Sowjetunion ab 1947 für sechs -DKUH ]ZDQJVYHUSÀLFKWHWH 1DFK VHLQHU +HLPNHKU konnte Brandner nicht wirklich Fuß fassen: Eben technischer Direktor der neugeschaffenen Austrian Airlines (AUA) geworden, erreichte ihn das Angebot aus Kairo. Brandner wurde dadurch zum Millionär. $EHUDXFK|VWHUUHLFKLVFKH8QWHUQHKPHQSUR¿WLHUWHQ Neben deutschen Firmen wurden sie aufgrund einer Klausel im Brandner-Vertrag bei Materiallieferungen bevorzugt – wie etwa die verstaatlichten BöhlerWerke.24 der Beweggrund unseres Hierseins war.“28 Doch wie der Spiegel schon 1963 anmerkte, waren nicht alle „deutschen Fremdarbeiter“ nach Ägypten gekommen, „weil sie so hoher Lebensstandard lockte: Eine Minderheit erblickt in Nasser den Mann, der Hitlers Kampf gegen die Juden fortsetzt. Dabeizusein ist ihnen alles.“ Ein rückgekehrter Messerschmitt-Techniker erklärte dem Magazin: „Die Gruppe Brandner steckt am tiefsten in der Vergangenheit.“29 Wissenschaftler in Ägypten. Ferdinand Brandner (rechts). Quelle: Standbild aus der Dokumentation „The Champagne Spy“ von Nadav Schirman, DVD, Cornerstone Media, 2007. € ! " #$%%  #     Bei der Auswahl seiner Mitarbeiter25 war Brandner nicht wählerisch: „Wer war denn nicht an der Vergangenheit beteiligt? Wie viele können das schon von sich sagen? Ich habe dieses Team persönlich aus dreißig Lebensjahren ausgesucht und natürlich waren die Leute vielleicht in der Partei gewesen. Ich habe nie danach gefragt.“26 Auch in seinen Memoiren war Brandner bemüht, das Engagement in Ägypten als unpolitisch zu charakterisieren: „Die deutsche %RWVFKDIW QDKP XQV MDKUHODQJ RI¿]LHOO QLFKW ]XU Kenntnis, auch dann noch nicht, als wir mit Frauen und Kindern – zusammen mit der Messerschmittgruppe – 3.000 Seelen stark waren. Das gleiche, aber nicht so krass, war bei der österreichischen Botschaft der Fall.27 Aus der Tatsache, dass wir nach Ägypten gingen, leitete man politische Rückschlüsse ab und wollte nicht erkennen, dass nur die Begeisterung, eine große, vielleicht sogar etwas abenteuerliche Aufgabe zu lösen, die endlich unserem fachlichen Können entsprach, der einzige und kein politischer Anfang November 1961 klärte Brandner den österreichischen Botschafter über die schleppenden Fortschritte in seinem Verantwortungsbereich auf: „Er erklärte, dass er administrative Schwierigkeiten mit den lokalen Behörden habe, doch würden seine Devisenanträge für Importe stets prompt erledigt, so dass der Hartdevisenanteil seines Erzeugungsprogramms gesichert erscheine. Während die Arbeit bei der Triebwerkherstellung fast planmäßig fortschreite, hätten sich bei der Erzeugung der Flugzeugkörper Schwierigkeiten ergeben, die auf die Untüchtigkeit einiger MesserVFKPLWW([SHUWHQ]XUFN]XIKUHQJHZHVHQVHLHQ>«@ Es konnten bisher lediglich 6 Düsentrainer fertiggestellt werden (gegenüber einem Programmziel von 60), doch hoffe er fest, die Produktion der Kampfmaschinen spätestens Ende nächsten Jahres aufzunehmen.“30 Bis 1963 sollte Brandner alle versprochenen Entwicklungsstufen erfüllen können. „Dann aber kam es anders“, heißt es in seinen Memoiren: „Die Auswirkung der Sozialisierung privater Bauunternehmungen machte sich bemerkbar. Unzuverlässige Zwischentermine und Lohnkämpfe verschoben jetzt unsere Triebwerkstermine.“ Anfang 1964 hatte die ägyptische Seite, laut Brandner, das Interesse an einer „forcierten Arbeit“ verloren, „denn einerseits wurden die Devisen knapp, andererseits war die Überschallzelle nicht einmal auf dem Papier fertig“.31 4 RIEGLER, AGENTEN, WISSENSCHAFTLER UND „TODESSTRAHLEN“ daraufhin seine Mitarbeit in Kairo vorzeitig auf.35 Er wurde 1963 auf den neu geschaffenen Lehrstuhl „Elemente der Raumfahrttechnik“ an der TU WestBerlin berufen wurde, verstarb jedoch am 10. Februar 1964.36 Die anderen betroffenen Raketenforscher zogen endgültig nach Kairo und arbeiteten nun unter der Leitung von Pilz. In der BRD wiederum hatte der ehemalige FPS-Geschäftsführer, Heinz Krug, ]ZHFNV0DWHULDOQDFKVFKXEVGLH+DQGHOV¿UPD,QWUD in München gegründet.37 Gegenstand des Unternehmens war: „Innen- und Außenhandel mit Waren aller Art sowie Entwicklung technischer Geräte“. Krug vermittelte Waren, die die Raketenbauer brauchten: Spezialbleche, Mess- und Prüfgeräte, Maschinen und Ventile.38 Willy Messerschmitt 1969. Quelle: Bundesarchiv/Wikimedia Commons. Die Militärfabrik Nr. 333 in Heliopolis, nahe dem Wohnsitz Nassers, beherbergte die Raketenentwicklung: Hier wurden zwei Typen gefertigt, die „El-Kahir“ („Eroberer“) mit einer Reichweite von 560 Kilometern XQGGLHÄ(O6D¿U³ Ä6LHJHU³ PLWHLQHU5HLFKZHLWH von 280 Kilometern. Unter den „maximal“ 20 deutschen Forschern32, die hier eingesetzt waren, hatten einige schon am V2-Raketenprogramm des Dritten Reichs in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde mitgewirkt. Die Mehrzahl stammte vom Stuttgarter Forschungsinstitut für P