Niederösterreich

Tod von Krankenschwester nach AstraZeneca-Impfung wird untersucht

Die Presse/Clemens Fabry
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Die 49-Jährige verstarb im Landesklinikum Zwettl. Kurz davor hatte sie eine Corona-Teilimpfung von AstraZeneca erhalten. Nun soll eine Obduktion im Wiener AKH durchgeführt werden. Ein Zusammenhang könne derzeit nicht nachgewiesen werden.

Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) hat eine Untersuchung des Todesfalls einer Krankenschwester aus Niederösterreich nach einer Impfung mit der Corona-Vakzine von AstraZeneca veranlasst. "Aktuell gibt es noch keinen Hinweis auf einen kausalen Zusammenhang mit der Impfung", wurde betont. FPÖ-Chef Norbert Hofer forderte indes den vorläufigen Stopp von AstraZeneca-Impfungen.

Derzeit liegen zwei Meldungen in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung aus derselben Charge im Landesklinikum Zwettl vor: Eine 49-Jährige ist in Folge schwerer Gerinnungsstörungen gestorben. Eine 35-Jährige, die eine Lungenembolie entwickelt hatte, befindet sich hingegen am Weg der Besserung. Um die Todesursache der 49-Jährigen abzuklären, werde eine Obduktion im Wiener AKH durchgeführt, hatte Bernhard Jany von der NÖ Landesgesundheitsagentur einen Bericht der Niederösterreichischen Nachrichten bestätigt. Die 35-Jährige, eine Kollegin der Verstorbenen, befinde sich stationär auf der internen Abteilung im Landesklinikum Zwettl.

Todesursache wird „lückenlos aufgeklärt"

Am vergangenen Wochenende sei die 49-Jährige an eine Intensivstation des AKH übernommen worden und einen Tag später an einer schweren Gerinnungsstörung verstorben, erläuterte eine Sprecherin des Spitals. Die Frau hatte demnach in Niederösterreich zehn Tage vor Spitalsaufnahme die erste Teilimpfung des Covid-19-Impfstoffes erhalten. "Derzeit gibt es keinen Nachweis für einen Zusammenhang mit dieser Impfung, aufgrund des zeitlichen Zusammenfallens wird seitens des AKH Wien und der MedUni Wien dennoch alles unternommen, um die Todesursache lückenlos aufzuklären", wurde betont. "Die Untersuchungen werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen."

"Aufgrund der bekannten klinischen Daten ist ein kausaler Zusammenhang nicht herstellbar, da insbesondere thrombotische Ereignisse nicht zu den bekannten oder typischen Nebenwirkungen des betreffenden Impfstoffes zählen", erläuterte das BASG. "In den klinischen Daten zeigen sich auch laut aktuellen Kenntnissen im Vergleich zu Placebo keine dahin gehend besorgniserregenden Daten oder Signale." Auch in der sofort veranlassten internationalen Analyse der Nebenwirkungsmeldungen sei bisher keine Häufungen ähnlicher Fallberichte sichtbar geworden.

Zusammenhang bisher ausgeschlossen

"Wir wünschen uns im Interesse all jener, die sehnlich auf eine Impfung warten, eine möglichst rasche Untersuchung, um Klarheit zu haben, wie es zu diesem bedauernswerten Ereignis kommen konnte", teilte AstraZeneca mit. Das Unternehmen stehe im engen Kontakt mit der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und unterstütze deren Untersuchung "voll und ganz". Der Impfstoff sei von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) basierend auf einem globalen klinischen Programm mit 23.000 Teilnehmern zugelassen worden. "Alle diese Bewertungen haben ergeben, dass der Covid-19-Impfstoff AstraZeneca sicher und wirksam ist", betonte die Firma.

Hofer fordert vorläufigen Stopp von AstraZeneca-Impfungen

"Bis hier ein Zusammenhang nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann, müssen in Österreich Impfungen mit dem Wirkstoff von AstraZeneca mit sofortiger Wirkung ausgesetzt werden", forderte indes FPÖ-Bundesparteiobmann Norbert Hofer. Besonders die am Freitag erfolgte Zulassung des Impfstoffes für Menschen ab 65 Jahren stelle eine Gefahr dar: "Der Gesundheitsminister muss hier sofort handeln und AstraZeneca nicht mehr verimpfen lassen, bis das Obduktionsergebnis der Krankenschwester vorliegt", hielt Hofer fest.

(APA)

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