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* Daten teilweise angepasst bzw. neu zugeordnet gemäß Zuordnung aus Bach et al. 2019

Bach et al. 2019: Reaktive Stickstoffflüsse in Deutschland 2010 - 2014 (DESTINO Teilbericht 2)
Umweltbundesamt 2016: Das Stickstoffproblem - Warum wir gemeinsam handeln müssen, S. 26

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* Daten teilweise angepasst bzw. neu zugeordnet gemäß Zuordnung aus Bach et al. 2019

Quelle: Bach et al. 2019: Reaktive Stickstoffflüsse in Deutschland 2010 - 2014 (DESTINO Teilbericht 2)
Umweltbundesamt 2016: Das Stickstoffproblem - Warum wir gemeinsam handeln müssen, S. 26

Wer sind die Hauptverursacher des Stickstoff-Ausstoßes?

+1) Landwirtschaft
1) Landwirtschaft

In Deutschland ist die Landwirtschaft für knapp zwei Drittel aller Einträge von reaktivem Stickstoff in die Umwelt verantwortlich. Aus der Viehhaltung und der Düngung mit Jauche, Gülle und Mist oder mit stickstoffhaltigen Mineraldüngern entweichen Ammoniak und Lachgas in die ⁠Atmosphäre⁠. Bei der Ausbringung gelangt zudem Nitrat ins Grundwasser oder in Bäche und Flüsse, wenn Gräser, Gemüse und Getreide den Stickstoff aus dem Dünger nicht vollständig verwerten können.

2) Energiewirtschaft und Industrie

Bei allen Verbrennungsprozessen wird Luftstickstoff oxidiert und es entstehen Stickstoffmonoxid und -dioxid. In großem Umfang ist dies in Kraftwerken zur Strom- oder Wärmeerzeugung der Fall. Zusätzlich enthalten einige Brennstoffe wie etwa Braunkohle Stickstoff in organischer Form, der bei der Verbrennung freigesetzt wird.
Ebenso laufen verschiedene industrielle Prozesse wie die Glasherstellung oder die Metallverarbeitung bei sehr hohen Temperaturen ab. Auch bei diesen Prozessen entstehen Stickstoffoxide, die im Abgas aus dem Schornstein in die Umwelt gelangen.

3) Verkehr

Nach dem Prinzip der Luftstickstoff-Oxidation (s. Energiewirtschaft und Industrie) bilden sich Stickstoffoxide auch, wenn Kraftstoffe in den Benzin- oder Diesel-Motoren von Fahrzeugen verbrennen. Sie werden durch den Auspuff in die Luft geblasen.

4) Abwasser und Oberflächenablauf

Aus Kläranlagen und mit dem Oberflächenabfluss gelangen Nitrate und Ammonium in die Gewässer.

Dranbleiben gefragt

Seit der Stickstoffausstoß Mitte der 1990er Jahre das erste Mal bilanziert wurde, konnten die Bereiche Verkehr, Energiewirtschaft und Industrie sowie Abwasser und Oberflächenablauf ihren Ausstoß deutlich verringern. Auch in der Landwirtschaft wurden Einsparungen erreicht, jedoch in weitaus geringerem Umfang. Daher vergrößerte sich der Anteil der Landwirtschaft an den Gesamtemissionen kontinuierlich und liegt heute bei gut zwei Dritteln. In den letzten Jahren kam die Stickstoffminderung nahezu zum Erliegen, obwohl das Stickstoffproblem weiterhin besteht. Warum dies so ist und was noch getan werden kann, zeigen wir Ihnen auf den folgenden Seiten.

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Im Baustein "Reaktiver Stickstoff" des ⁠UBA⁠-Umweltatlas erfahren Sie, was reaktiver Stickstoff ist, wie er entsteht und warum er in Deutschland zu schwerwiegenden Problemen für Umwelt und Gesundheit führt. Außerdem zeigen wir Ihnen, was die Politik unternimmt, um die Situation zu verbessern, und geben Ihnen Tipps, wie Sie selbst Ihren Stickstoff-Fußabdruck verkleinern können.

In der Rubrik „Verursacher“ informieren wir Sie über den Stickstoff-Ausstoß in Deutschland und dessen wichtigste Quellen: Landwirtschaft, Energiewirtschaft und Industrie, Verkehr sowie Abwasser und Oberflächenablauf.

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