Das kann teuer werden: Die Gefahren von Abo-Fallen im Überblick

Abo-Fallen können lange unbemerkt bleiben und damit sehr teuer werden. Hier erfahren Sie, wie man die Gefahren betrügerischer Abonnements vermeidet und welche Hilfe es im Schadensfall gibt.

Hände auf Laptop-Tastatur vor Sonnenlicht
Abo-Tricks vermeiden.  Foto Adobe Stock

Wenn ein vermeintliches Gratis-Angebot oder eine kleine Einmalzahlung sich im Nachhinein als Dauer-Abonnement erweist, spricht man von einer Abo-Falle. Sie kann auf Webseiten, in Apps oder auch per SMS zuschnappen. Gemeinsam ist allen Varianten, dass die laufenden Kosten versteckt oder zumindest so gut verschleiert werden, dass Betroffene erst im Nachhinein bemerken, dass sie ein Abo abgeschlossen haben.

Eigentlich wollte man nur schnell ein Kochrezept im Internet finden, ein lustiges Bild oder einen Klingelton herunterladen oder eine Information in einer Onlinedatenbank nachschlagen – und plötzlich ist aus einem vermeintlichen Gratisangebot ein teures und scheinbar unkündbares Abonnement geworden. Dieser alte Trick funktioniert leider immer noch so gut, dass er ständig in neuen Variationen auftaucht.

Digitale Abo-Fallen vermeiden

Egal ob Website, Smartphone-App, Messenger oder SMS-Dienst: Wenn ein Anbieter mehr Daten verlangt als unbedingt notwendig, sollten Sie misstrauisch sein. Ihren vollständigen Namen, die Wohnadresse oder gar Kreditkarten- beziehungsweise Kontodaten sollten Sie nur dann preisgeben, wenn Sie sich von der Seriosität eines Angebots überzeugt haben.

Was ist eine Abo-Falle? Die häufigsten Varianten

  • Zugangsbeschränkungen:
    Viele Websites verlangen mittlerweile von Besucherinnen und Besuchern die Erstellung eines Benutzerkontos, um unbeschränkt Seiten abzurufen und alle Inhalte sehen zu können. Meist ist das legitim und ganz harmlos, doch schwarze Schafe unter den Seitenbetreibern verknüpfen das Erstellen eines Benutzerkontos mit einem Abo, dessen Kosten – wenn überhaupt – nur im Kleingedruckten aufscheinen.

Tipp

Bevor Sie ein Benutzerkonto auf einer unbekannten Website erstellen, prüfen Sie das Impressum sowie die AGB, und suchen Sie im Internet nach Erfahrungsberichten anderer Nutzerinnen und Nutzer.

  • Gewinnspiele und Gutscheinaktionen:
    Diese Art von Abo-Falle war früher in sozialen Netzwerken verbreitet. Seit Facebook, Instagram und Co. schärfer gegen Betrügereien vorgehen, kursiert sie vor allem in Messengerdiensten wie zum Beispiel WhatsApp.
    Ablauf: Sie empfangen eine Nachricht über ein Gewinnspiel mit tollen Preisen oder über Gratisgutscheine. Um teilzunehmen beziehungsweise die Gutscheine zu erhalten, müssen Sie aber Ihre Kreditkartendaten eingeben (beispielsweise getarnt als Altersnachweis oder als Zahlungsart für angebliche Versandgebühren). Zusätzlich verlangt der Anbieter, dass Sie die Nachricht an Ihre Kontakte weiterleiten. Wenn Sie das tun, schnappt die Abo-Falle nicht nur zu, sondern Sie verbreiten diese auch gleich weiter.

Tipp

Überprüfen Sie verlockende Gewinnspiele oder Gutscheinangebote, indem Sie die Website des angeblichen Veranstalters aufrufen, denn häufig werden bei dieser Betrugsmasche Websites seriöser Anbieter optisch nachgeahmt.

  • Mehrwert-Dienste am Smartphone:
    Auch die Angabe der Telefonnummer, etwa in einer Smartphone-App, kann in eine Abo-Falle führen, deren Kosten direkt über die Mobilfunkrechnung eingehoben werden. Solche Abos bleiben oft lange unentdeckt, wenn Rechnungsbeträge per Einzugsermächtigung vom Girokonto abgebucht und nicht regelmäßig kontrolliert werden.

Tipp

Bei Ihrem Mobilfunkbetreiber können Sie Mehrwert- und Partnerdienste gänzlich sperren lassen, um derartige Abo-Fallen zu vermeiden.

  • Test-Abonnements:
    Die Möglichkeit eines kostenlosen Testzeitraums für kostenpflichtige Angebote, etwa Streamingdienste, besteht auch bei einer Reihe von seriösen Anbietern. Bei betrügerischen Test-Abos wird allerdings in weiterer Folge behauptet, die Benutzerin oder der Benutzer habe nicht gekündigt, obwohl die Kündigung rechtzeitig erfolgt ist. Andere unseriöse Vorgehensweisen sind das Abbuchen eines höheren Betrags als ursprünglich angezeigt oder lange Vertragsbindungen ohne entsprechende Vereinbarung.

Tipp

Prüfen Sie Vertragsbedingungen und AGB des Anbieters und suchen Sie im Internet nach Erfahrungsberichten, bevor Sie ein Test-Abo abschließen.

Was ist bei Abo-Fallen zu tun?

Kommt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu ungerechtfertigten Abbuchungen, ist das Geld dennoch nicht unbedingt verloren.

Wenn kein gültiger Vertrag vorliegt – weil das kostenpflichtige Abo etwa über betrügerische Links abgeschlossen wurde –, ist es sinnvoll, bereits erfolgte Zahlungen bei der Bank, dem Kreditkartenunternehmen oder dem Mobilfunkanbieter rückbuchen zu lassen.

Für wirksame Verträge, die online abgeschlossen wurden, gilt wiederum ein 14-tägiges Rücktritts- beziehungsweise Widerrufsrecht für Verbraucherinnen und Verbraucher. Innerhalb dieser Frist ist ein Widerruf einer Kündigung vorzuziehen, denn bei Kündigung sind die entsprechenden Fristen des Anbieters einzuhalten, und bereits erfolgte Zahlungen werden nicht erstattet.

Wenn Sie eine Mahnung per E-Mail oder per Post erhalten, sollten Sie keinesfalls einfach zahlen, sondern zunächst die Rechtmäßigkeit der Forderung überprüfen lassen. Auch wenn das Mahnschreiben von einer Rechtsanwaltskanzlei stammt, ist die Forderung deshalb nicht automatisch rechtmäßig.

Hilfe für Opfer von Abo-Fallen: Beratungsstellen

Eine laufend aktualisierte Übersicht über bekannte Betrugsmaschen sowie die Möglichkeit, neue zu melden, finden Sie auf der Website von Watchlist Internet. Hilfe und Beratung bietet die Internet Ombudsstelle. Wenn Sie Opfer eines Betrugs wurden, gehen Sie am besten zur Polizei und erstatten Strafanzeige.

Hinweis

Bevor Sie ein Abo auf einer Website abschließen oder ein Produkt online bestellen, sollten Sie die fragliche Website überprüfen. Ein hilfreiches Tool für sicheres Onlineshopping ist der Fake-Shop Detector.

Letzte Aktualisierung: 14. Dezember 2022

Für den Inhalt verantwortlich: A-SIT Zentrum für sichere Informationstechnologie – Austria