Menschenrechtstag 2019

Strategien gegen Rassismen, Sexismen & Ausgrenzung an Kunstuniversitäten

Anlässlich des Jahrestags der Deklaration der Menschenrechte und im Kontext der aktuellen politischen Herausforderungen für Kunstuniversitäten auf nationaler und globaler Ebene veranstaltet die mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien am 10. Dezember 2019 zum zweiten Mal einen Abend zu den Themen Menschenrechte, Gleichbehandlung und Antidiskiminierung.

Inhalt

Im Konkreten widmet sich die Podiumsdiskussion der Vision eines diskriminierungsfreien Studierens und der Bedeutung, die den Kunstuniversitäten im Zugang zu künstlerisch-wissenschaftlicher (Aus- )Bildung und bei der Gestaltung der Studienbedingungen aus menschenrechtlicher Perspektive zukommt. Im Fokus stehen dabei strukturelle und individuelle Inklusions- und Exklusionsmechanismen, die Studierende aufgrund ihrer soziokulturellen, vergeschlechtlichten oder nationalstaatlichen Positionierung erfahren, Spielräume für die inklusive und geschlechtergerechte Ausgestaltung von Lehre, Wissenschaft und Forschung an Kunstuniversitäten sowie strategische Ansätze.

Programm

  • Begrüßung: Ulrike Sych, Rektorin
  • Podiumsdiskussion mit Belinda Kazeem-Kamiński, Marko Kölbl, Anna Sporrer und Shzr Ee Tan. Moderation: Rosa Reitsamer, mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
  • mit anschließender Publikumsdiskussion
  • Ausklang mit Buffet

 

Podiumsteilnehmer_innen

Belinda Kazeem-Kamiński, PhD-in-Practice, Akademie der bildenden Künste Wien

Belinda Kazeem-Kamiński

Belinda Kazeem-Kamiński. Künstlerin. kunstbasierte Forscherin. Autorin. PhD-in-Practice an der Akademie der Bildenden Künste Wien. Interessiert sich für Vergangenheit-Zukunft-Gegenwart von Schwarzer radikaler Imagination. Publikationen: Engaged Pedagogy. Antidiskriminatorisches Lehren und Lernen bei bell hooks (2016), Kuratieren als antirassistische Praxis (2017) / Curating as Anti-Racist Practise (2018), hrsg. gem. mit Natalie Bayer und Nora Sternfeld. www.belindakazeem.com

Foto: © privat

Marko Kölbl, mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Marko Kölbl

Marko Kölbl ist Senior Researcher am Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie an der mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Von 2005 bis 2017, Studien Bachelor- und Master IGP Klavier Klassik sowie PhD Ethnomusikologie an der mdw. Seine Forschungsschwerpunkte sind Musik und Tanz bei Minderheiten und migrantischen Communities mit einem Fokus auf intersektionale, queer-feministische und postkoloniale Perspektiven. Laufende Feldforschungen zu Minderheiten, insb. Burgenlandkroat_innen sowie zu Flucht und Migration, insb. Afghanistan. Marko Kölbl ist Chair der Study Group on Music, Gender and Sexuality des ICTM – International Council for Traditional Music, stellvertretender Vorsitzender des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen der mdw und Teil des Leitungsteams der isaScience.

Foto: © privat

Anna Sporrer, Österreichischer Verwaltungsgerichtshof

AnnaSporrer

Seit 2014 Vizepräsidentin des Verwaltungsgerichtshofes. Davor seit 2009 stellvertretende Sektionsleiterin im Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes. 2004 – 2008 Ausbildung zur und Tätigkeit als Rechtsanwältin. Vorsitzende der Schiedskommission der Medizinischen Universität Wien. 1995 – 1998 Vorsitzende der Gleichbehandlungskommission für die Privatwirtschaft. 2009 – 2013 Mitglied des Menschenrechtsbeirates im Innenministerium bzw. ab 2012 der Volksanwaltschaft; davor 1999 – 2001 stellvertretendes Mitglied. 2014 - 2017 Mitglied der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt. 1994 bis dato: Lehrbeauftragte an verschiedenen österreichischen Universitäten zu verfassungs-, unions- und völkerrechtlichen Themen der Grund- und Menschenrechte, insbesondere im Bereich Gleichstellung der Geschlechter.

Foto: © privat

Shzr Ee Tan, Royal Holloway University of London

Shzr Ee Tan

Shzr Ee Tan ist Ethnomusikologin und arbeitet als Senior Lecturer am Royal Holloway der Universität London. Zentrale Ansätze ihrer Forschung sind Marginalität, Intersektionalität und Kosmopolitismus mit einem Fokus auf die chinesisch-sprachige Welt. Das Themenspektrum ihrer Forschungsprojekte reicht von Klängen politischer Proteste in London, über Geschlecht in lateinamerikanischem Tanz in Ostasien, Soundscapes von Arbeitsmigrant_innen in Südostasien, bis hin zu politisch-musikalischem Aktivismus im Internet.

Zahlreiche Publikationen und Herausgaben, unter anderem, “Music, Indigeneity and Digital Media” (University of Rochester Press; Hilder, Stobart and Tan), “Gender in Chinese Music” (University of Rochester Press; Harris, Pease & Tan) sowie die Monographie “Beyond Innocence: Amis Aboriginal Song in Taiwan as an Ecosystem“ (Ashgate).

Shzr Ee Tan ist wissenschaftliche Beraterin für das Londoner Festival X-Drifts (ehemals Southeast Asian Arts Festival) und Mitveranstalterin des Asian Performing Arts Forum. Aktive Musikerin in den Bereichen klassisches Klavier, koreanische Perkussion, Tango/Balkanakkordeon, Sanxian (chinesische Laute), Sanshin (okinawanische Laute) und Erhu (chinesische Geige).

Aktuell setzt sich Shzr Ee Tan mit der Rassifizierung südostasiatischer Musiker_innen im klassischen Musikbereich auseinander, so hat sie 2019 mit Maiko Kawabata einen Study Day zum Thema “Cultural Imperialism and the New ‘Yellow Peril’ in Western Classical Music” organisiert, im Juni 2020 folgt eine Konferenz mit dem Titel “Racialised Performance in Western Classical Music in Europe and the UK”.

Foto: © privat

Moderation: Rosa Reitsamer, mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

Rosa Reitsamer

Studium der Soziologie an der Universität Wien; 2006–2009 wissenschaftl. Mitarbeiterin am Institut für Kunst- und Kultursoziologie, Universität für angewandte Kunst Wien; 2009–2011 wissenschaftl. Mitarbeiterin am Fachbereich Kommunikationswissenschaft, Universität Salzburg; seit 2011 tätig am Institut für Musiksoziologie, mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien; 2018 Venia docendi im Fach Musiksoziologie; 1. Oktober 2019: Antritt der Professur für Musiksoziologie.

Foto: © Stephan Polzer


Kontakt

Büro der Rektorin
Mag.a Julia Kordina
T +43 1 71155-6002
kordina@mdw.ac.at


Podiumsdiskussion "Studieren ohne Diskriminierung: Strategien gegen Rassismen, Sexismen und Ausgrenzung an Kunstuniversitäten"

Dienstag, 10. Dezember 2019, 18.00 Uhr
mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Bankettsaal
Anton-von-Webern-Platz 1
1030 Wien