Eine Frau führt vor einem Spiegel einen Covid-Selbstest durch
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Eintrittstests

Länder rüsten sich für Öffnungen

Am 19. Mai dürfen in Österreich Gastronomie und Tourismus ebenso wieder aufsperren wie Freizeit- und Kultureinrichtungen. Zentrales Element der Öffnungsstrategie sind Zutrittstests. Wer weder geimpft noch von einer CoV-Infektion genesen ist, braucht ein negatives Testergebnis. In den Ländern rechnet man mit deutlich mehr Nachfrage nach Tests – und versucht, sich vorzubereiten.

„Nachweis einer geringen epidemiologischen Gefahr“: Ganze 21-mal findet sich diese Formulierung in der Lockerungsverordnung des Gesundheitsministers. Das kommt nicht von ungefähr. Die leicht sperrige Definition umschreibt die Voraussetzungen, um künftig an vielen Teilen des öffentlichen Lebens teilzunehmen: Wer ab 19. Mai ein Gasthaus besuchen, ins Kino und Theater gehen oder im Fitnesscenter trainieren will, muss entweder geimpft, genesen oder getestet sein. Weil das praktischerweise gleich eine Alliteration ist, spricht die Regierung auch gerne von der „3-G-Regel“.

Konkret besagt diese Regel: Ab dem 22. Tag nach der Erstimpfung gilt ein Impfnachweis in digitaler oder papierner Form als Eintrittskarte. Bis zu sechs Monate nach einer CoV-Infektion kann man auch seinen Absonderungsbescheid herzeigen. Drei Monate lang ist überdies der Nachweis eines positiven Antikörpertests gültig.

„Wohnzimmertests“ 24 Stunden lang gültig

Wer all das nicht vorweisen kann – und das ist noch immer mehr als die Hälfte aller Menschen in Österreich –, muss ein negatives CoV-Testergebnis herzeigen. PCR-Tests sind dabei 72 Stunden lang gültig, behördliche Antigen-Tests (in Teststraßen oder Apotheken) 48 Stunden. Wer lieber zu Hause mit sich alleine in der Nase bohrt, kann das künftig auch tun. Das Testergebnis muss allerdings „in einem behördlichen Datenverarbeitungssystem erfasst“ werden, wie es in der Verordnung heißt. Es ist dann 24 Stunden als Eintrittstest gültig.

Von Vorarlberg aus ins restliche Österreich

Bisher kamen diese registrierten Selbsttests nur in Vorarlberg zum Einsatz. Per Onlineportal konnten sich die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger nicht nur für einen Test in den Teststationen und Apotheken anmelden, sondern auch ihre „Wohnzimmertests“ per QR-Code registrieren – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

Im Zuge der Öffnungen sollen die Selbsttests mit Registrierung nun auch in den anderen Bundesländern Einzug halten. Allerdings müssen sich die Länder selbst überlegen, wie sie das abwickeln wollen. Denn eine zentrale Plattform des Bundes gibt es – noch – nicht. Salzburg und Oberösterreich teilten bereits am Dienstag mit, dass bis zum 19. Mai ein entsprechendes Angebot zur Verfügung stehen werde.

Salzburg und Oberösterreich präsentieren Angebot

In Salzburg ist für das System aus QR-Code und App das Rote Kreuz zuständig. Pro Monat soll sich künftig jeder und jede zehn der Selbsttests mit QR-Code gratis in der Apotheke holen können. Parallel dazu kündigte Salzburg an, auch das Netz der Teststationen auszuweiten. Neben den Apotheken und den 15 permanenten Teststationen des Roten Kreuzes werden ab kommender Woche auch 75 der 119 Salzburger Gemeinden eigene Gratisteststationen anbieten – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Gleich 20 Selbsttestsets mit QR-Code pro Monat kündigte die oberösterreichische Landesregierung am Dienstag an. Anders als Salzburg setzt Oberösterreich auf eine Website, mit der die Registrierung des Tests abgewickelt wird. Ansonsten ist das System aber das gleiche. Die Testkassette mit QR-Code muss nach dem durchgeführten Test sowie nach dem Entwerten durch einen Marker fotografiert werden. Ist das Ergebnis negativ, kommt eine Bestätigung per SMS oder E-Mail – mehr dazu in ooe.ORF.at.

Wien setzt weiter aufs Gurgeln

Wien setzt bereits seit mehreren Wochen auf ein etwas anderes System: Unter dem Slogan „Alles gurgelt“ bietet die Stadt Gratis-PCR-Tests für zu Hause an. Hinter der Initiative stehen Stadt, Wirtschaftskammer, der REWE-Konzern, das Labor Lifebrain, der Technikpartner Lead Horizon sowie die Post. Allein vergangene Woche seien 280.000 Tests ausgegeben worden, so REWE-Geschäftsführer Marcel Haraszti. Die Laborkapazitäten würden freilich noch deutlich höher liegen: 1,5 Mio. Tests könnten pro Woche ausgewertet werden – mehr dazu in wien.ORF.at.

Überdies kündigte der Wiener Wirtschaftskammer-Präsident Walter Ruck an, dass mit den Öffnungen auch die Registrierungs-App für die Gastronomie Realität werden solle. Ein derartiges Tool hatte die Wirtschaftskammer in Wien bereits im Herbst in Aussicht gestellt, als die Bundeshauptstadt die Registrierung in Lokalen im Alleingang verordnet hatte. Allerdings wurde die Gastronomie mit Anfang November geschlossen, noch bevor die App zum Einsatz kommen konnte. Man habe sie aber seither weiterentwickelt, so Ruck.

Steiermark will mehr testen

Die Steiermark setzt einmal mehr auf noch mehr Antigen-Tests – in Graz etwa werden die Kapazitäten vervierfacht. Insgesamt will man laut Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) künftig wöchentlich auf rund 750.000 Testungen kommen. Am 18. und 19. Mai werde es laut Schützenhöfer verlängerte Öffnungszeiten in den Teststationen bis 20.00 Uhr und in Graz bis 22.00 Uhr geben – diese sollen dann jeden Freitag angeboten werden – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Eintrittstests auch für Schwimmbäder

Anders als in Gastronomie, Tourismus oder bei Kulturveranstaltungen wird es für die Freibäder keine Registrierungspflicht geben. Mindestabstand, Hygieneregeln sowie eine FFP2-Maskenpflicht in Innenräumen gelten aber auch im Badebetrieb. Zudem ist der Einlass nur für genesene, geimpfte oder getestete Personen erlaubt. Wien setzt wie schon im Vorjahr auf die Bäderampel sowie die Möglichkeit, Tickets online zu kaufen – mehr dazu in wien.ORF.at.

Schulbusse: Kapazitäten aufgestockt

Die Schulen nehmen bereits am 17. Mai wieder den Normalbetrieb auf. Das heißt, dass sich der Großteil der Schülerinnen und Schüler wieder gleichzeitig auf den Schulweg macht. Damit es in den Bussen nicht zu eng wird, wurden in Tirol die Kapazitäten aufgestockt. Außerdem haben einige Schulen ihre Beginnzeiten gestaffelt – mehr dazu in tirol.ORF.at.