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CO2-Steuer in Österreich ab Oktober 2022: Die wichtigsten Infos im Überblick

CO2-Steuer in Österreich ab Oktober 2022: Die wichtigsten Infos im Überblick

Ab 2022 sollen CO2-Emissionen in Österreich 30 Euro pro Tonne kosten. Dieser CO2-Preis („CO2-Steuer“) wird sich auch an den Zapfsäulen bemerkbar machen.

Online Redaktion
Veröffentlicht am 26.08.2022

Die CO2-Bepreisung („CO2-Steuer“) ist ein Kernstück der ökosozialen Steuerreform, die die Regierung im Oktober 2021 präsentierte. Ab Oktober 2022 sollen CO2-Emissionen demnach 30 Euro pro Tonne kosten. Ursprünglich war die Einführung des CO2-Preises bereits für Juli 2022 geplant gewesen, im Rahmen eines Entlastungspaketes wurde sie aber verschoben.

Bei der Höhe der CO2-Steuer orientiert sich Österreich an Deutschland. Wie bei unseren Nachbarn soll der CO2-Preis auch hierzulande Jahr für Jahr angehoben werden (2023: 35 Euro, 2024: 45 Euro) und bis 2025 schrittweise auf 55 Euro pro Tonne steigen. Bei starken Energiepreisveränderungen kann es durch einen sogenannten Preisstabilitätsmechanismus allerdings auch zu einem langsameren oder schnelleren Anstieg des CO2-Preises kommen. 

Für die Verbraucher:innen wird sich die neue CO2-Steuer bei den Heiz- und Treibstoffkosten bemerkbar machen. Um die finanzielle Mehrbelastung auszugleichen, wird mit dem CO2-Preis auch der regionale Klimabonus eingeführt.

In Österreich lebende Erwachsene erhalten für das Jahr 2022 einmalig 250 Euro, dazu kommt ein Anti-Teuerungsbonus in Höhe von 250 Euro. Erwachsene erhalten heuer somit 500 Euro, für Kinder gibt’s 50% Aufschlag (Details siehe unten).

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CO2-Steuer macht Treibstoff teurer

Autofahrer:innen sind von der Neuerung unmittelbar betroffen: Der CO2-Preis von 30 Euro pro Tonne ab Oktober 2022 wird unter anderem die Preise an den Zapfsäulen steigen lassen. Geben die Hersteller den Preis direkt an die Verbraucher:innen weiter, kommen noch 20 Prozent Mehrwertsteuer dazu – das entspricht also insgesamt 36 Euro pro Tonne CO2.

Voraussichtliche Preisanstiege

Wie hoch der Preisanstieg mit der Einführung der CO2-Steuer konkret ausfallen wird, hat das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO berechnet. Demnach wird der Einstiegssatz einen Preisanstieg von 7,7 Cent (inkl. MWst.) je Liter Benzin und 8,8 Cent (inkl. MWSt) je Liter Diesel zur Folge haben.

Für Erdgas werde der Preis vorerst um 7,3 Cent (inkl. MWSt.) je m³ steigen, beim Heizöl ist ein Preisanstieg von 9,7 Cent (inkl. MWSt.) zu erwarten.

Mit der geplanten jährlichen Anhebung der CO2-Steuer werden auch die Treibstoffpreise Jahr für Jahr weiter steigen. Dem WIFO zufolge sind folgende Preisanstiege (inklusive Mehrwertsteuer) aufgrund des CO2-Preises zu erwarten:

CO2-PreisBenzinDieselErdgasHeizöl
2022: 30€/t+7,7 Cent/Liter+8,8 Cent/Liter+7,3 Cent/m³ +9,7 Cent/Liter
2023: 35€/t+9,0 Cent/Liter+10,3 Cent/Liter+8,5 Cent/m³ +11,4 Cent/Liter
2024: 45€/t+11,5 Cent/Liter+13,3 Cent/Liter+10,9 Cent/m³ +14,6 Cent/Liter
2025: 55€/t+14,1 Cent/Liter+16,2 Cent/Liter+13,4 Cent/m³ +17,9 Cent/Liter
Quelle: WIFO-Berechnungen basierend auf Emissionsfaktoren des UBA

Regionaler Klimabonus als versuchter Ausgleich

Um diese finanzielle Mehrbelastung auszugleichen, wurde im Zuge der ökosozialen Steuerreform auch die Einführung des so genannten „regionalen Klimabonus“ beschlossen. Dieser sollte eigentlich je nach Hauptwohnsitz und dessen Anbindung an den öffentlichen Verkehr in vier Stufen von 100 bis 200 Euro gestaffelt werden.

Im Zuge des Entlastungspakets, das auch die Verschiebung der CO2-Bepreisung auf Oktober vorsieht, wird aber auch der Klimabonus für das Jahr 2022 für alle unabhängig vom Wohnort auf 250 Euro erhöht. Dazu kommt eine Inflationsabgeltung in Höhe von 250 Euro. Erwachsene erhalten somit insgesamt 500 Euro, für Kinder gibt’s 50% Aufschlag.

Mit dem regionalen Klimabonus sollen die Mehrausgaben durch die CO2-Steuer beim Heizen und Autofahren ausgeglichen bzw. abgemildert werden. Die ursprünglich geplanten Beträge von 100, 133, 167 und 200 Euro je nach Wohnort sollten mit der CO2-Bepreisung ab 2023 angehoben werden. Weitere Details sind im Klimabonusgesetz nachzulesen.

» Nähere Informationen zum regionalen Klimabonus ab 2022 [Höhe, Voraussetzungen, Auszahlung etc.] gibt’s hier.

(Vorerst) keine Änderungen beim Dieselprivileg

Das so genannte Dieselprivileg, dessen Ende im Zuge der Steuerreform ebenfalls erwartet wurde, wird aber zumindest vorerst noch bestehen bleiben. Die Mineralölsteuer auf Diesel fällt im Vergleich zu Benzin niedriger aus.

CO2-Steuer kommt im Oktober

Statt wie ursprünglich geplant im Juli 2022 wird die CO2-Steuer erst im Oktober 2022 eingeführt.

Eine weitere Verschiebung oder gar Aussetzung, wie sie auch aktuell angesichts der hohen Energiepreise gefordert wird, scheint aber unwahrscheinlich.