Zertifikatskurs für LehrerInnen mit Fluchthintergrund startet zum zweiten Mal

Im Herbst 2017 startete erstmals der Zertifikatskurs "Bildungswissenschaftliche Grundlagen für Lehrkräfte mit Fluchthintergrund" an der Universität Wien. Seitdem konnte der Großteil der AbsolventInnen Arbeit an Wiener Schulen finden. Mitte Oktober begann der zweite Durchgang, vor allem dank der Unterstützung privater SpenderInnen. Die neuen 23 TeilnehmerInnen lernen in zwei Semestern nicht nur die "Allgemeinen bildungswissenschaftlichen Grundlagen", sondern absolvieren in den nächsten Monaten auch Praktika an neun Wiener Schulen im Ausmaß von 250 Stunden.

Insgesamt neun Frauen und 14 Männer qualifizierten sich für den Besuch des Zertifikatskurses "Bildungswissenschaftliche Grundlagen für Lehrkräfte mit Fluchthintergrund" im Jahr 2018. Nach einem mehrstufigen Aufnahmeverfahren und Nachweis ihrer Deutschkenntnisse (Niveau B2 als Mindestanforderung) startet für sie nun das erste Semester an der Universität Wien. Viele TeilnehmerInnen unterrichteten in ihrer Heimat MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). Auch Englisch- und Französisch-Lehrkräfte besuchen dieses Jahr den Kurs.

Zielgruppe, Auswahlverfahren und Berufsaussichten
Der Zertifikatskurs richtet sich an LehrerInnen mit Fluchthintergrund, denen bereits eine Asylberechtigung oder subsidiärer Schutz zugesprochen wurde. Die TeilnehmerInnen müssen über eine Ausbildung zumindest auf Bachelor-Level verfügen und Unterrichtserfahrung vorweisen sowie Fächer studiert haben, die für den österreichischen Schuldienst relevant sind. 

Die meisten der AbsolventInnen des vergangenen Zertifikatskurses mit Abschluss im Sommer 2018 arbeiten bereits an Wiener Schulen, auch um kurzfristig entstandene Lücken im Personalbestand zu schließen. Der wissenschaftliche Leiter des Kurses, Gottfried Biewer, freut sich, dass der Kurs trotz anfangs fehlender Finanzierung doch noch zustande gekommen ist: "Österreich hat eine starke Zivilgesellschaft, deren Unmut über die in letzter Zeit abnehmende Bereitschaft staatlicher Stellen zur Förderung notwendiger Maßnahmen zur Integration Geflüchteter zu einem ungewöhnlich hohen Spendenaufkommen durch Privatpersonen geführt hat. Erst dies hat den zweiten Kursdurchgang ermöglicht."

Wissenschaftlicher Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Gottfried Biewer

Institut für Bildungswissenschaft
Universität Wien
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T +43-1-4277-46800
gottfried.biewer@univie.ac.at

Rückfragehinweis

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